Gewissenhaftigkeit

23.04.2022

Ich fange immer gerne neue Dinge an, es fällt mir aber schwer sie zu beenden.

Ich mag das Neue und Aufregende. Die Details, Ausnahmen und die Feinheiten machen mir keinen Spaß. Es fällt mir auch schwer diese zu erkennen.

Dabei ist es so ein gutes Gefühl etwas wirklich gewissenhaft zu erledigen und stolz auf meine Arbeit zu sein. Es macht viel mehr Spaß und ist befriedigender.

Ich habe aber erkannt, dass ich nicht wirklich stolz auf meine Arbeit bin. Ich möchte sie nicht zeigen und habe Angst vor Kritik, weil es meine Schwächen offenbart.

Ich versuche mich selbst zu schützen indem ich sehr schlecht darauf reagiere.

Ich weiß alles besser, mache keine Fehler und die Ratschläge von anderen sind grundsätzlich falsch. Ich möchte mir nichts sagen lassen.

Die richtige Reaktion ist es die Kritik als Gelegenheit zu sehen mich zu verbessern. Mich meinen Schwächen zu stellen und an ihnen zu arbeiten.

Ansonsten wiederhole ich immer wieder die gleichen Fehler. Ich komme nicht weiter und schränke mich selbst ein.

Es fällt mir schwer meine Arbeit zu beenden, weil dann herauskommen kann, dass sie nicht so gut ist. Ich beschäftige mich mit Dingen Drumherum und bin immer mit etwas anderem beschäftigt. Anstatt die wichtigen Punkte anzugehen und sie abzuschließen.

Mir fallen immer andere Dinge ein, die ich unbedingt vorher noch erledigen muss und die nicht warten können.

Ich suche nach Ausreden und beschwere mich, anstatt Verantwortung zu übernehmen. Ich wälze das Problem auf andere ab, weil ich mich nicht traue mich ihm zu stellen.

So kann ich den Zeitpunkt immer weiter hinauszögern und ich muss nicht zugeben, dass ich etwas nicht weiß oder kann. Es besteht keine Gefahr, das etwas schief geht und Fehler auftreten.

Ich muss auch nicht nach Hilfe fragen. Damit würde ich mir ja selbst meine Schwäche eingestehen.

Wenn ich (unbewusst) nicht alles gegeben habe, habe ich immer eine Ausrede und eine Rechtfertigung (für mich selbst), falls etwas schief läuft.

Es gibt aber keine Garantien. Ich kann selbst dann verlieren, wenn ich alles richtig gemacht habe.

Ich tue alles, um mich selbst vor der Erkenntnis zu schützen, dass ich Fehler mache und mich verbessern kann.

Ich denke eher daran wegzulaufen, als mich den Herausforderungen zu stellen. Entweder in dem ich der Aufgabe aus dem Weg gehe oder gleich alles hinschmeißen möchte.

Es läuft immer wieder alles auf mein Selbstbewusstsein hinaus.

Der Weg es aufzubauen führt aber über die Akzeptanz Fehler zu machen und mir dann selbst zu beweisen, dass ich es besser kann. Je öfter ich Dinge gut mache und mir selbst zeige, dass ich es kann, desto besser wird mein Selbstbewusstsein.

Ich werde nur besser indem ich Fehler mache und aus ihnen lerne.

Noch besser ist es mit anderen gemeinsam aus den Fehlern zu lernen und so zusammen bessere Lösungen und Abläufe zu erarbeiten, um sie zu verhindern und das ganze Team zu stärken.

Das geht nur, wenn ich meine Arbeit teile und über Probleme und Hindernisse spreche.

Dafür ist konstruktive Kritik da.

Ich nehme Kritik oft auch viel zu persönlich. Oft hat es nichts mit mir zu tun, sondern mit etwas, das ich gemacht habe. Ich möchte versuchen das besser zu trennen.

Die Dinge, die mich bei anderen nerven sind oft die, die mich am meisten an mir selbst stören.

Mich nervt es, wenn Dinge nicht richtig gemacht werden, sich nicht an Absprachen gehalten wird oder wenn Andere Dinge machen, von denen ich weiß, das sie nicht funktionieren und zu mehr Arbeit führen, sowie kurzfristige Lösungen und Pfusch.

Es ist extrem frustrierend, weil ich genau sehen kann, wie man es besser machen kann und was schiefgehen wird. Es regt mich auf, weil es so einfach zu verhindern wäre. Ich kann nicht verstehen, warum andere es nicht einfach besser machen und Ratschläge annehmen.

Das Schlimmste ist, wenn ich durch dieses Verhalten mehr Arbeit habe.

Ich habe erkannt, dass ich genau das selbst mache und so bei anderen die gleichen Reaktionen auslöse, wie ich sie in der Situation empfinde.

Das möchte ich unbedingt verhindern und deshalb an mir arbeiten.

Wieso ist es so leicht Fehler bei anderen zu erkennen und die eigenen großzügig zu übersehen und sich selbst zu täuschen?

Ich möchte anderen keine unnötige Arbeit machen und meine Aufgaben gewissenhafter umsetzen.

Ich möchte alles besser verlassen, als ich es vorgefunden habe.

Ich möchte stolz auf meine Arbeit sein und sie gerne zeigen.

Ich möchte Kritik annehmen und sie als Möglichkeit sehen mich zu verbessern.

Ich möchte immer weiter an meinen Schwächen arbeiten, anstatt sie zu verdrängen.

Ich möchte Probleme als Herausforderungen sehen und mich ihnen stellen anstatt vor ihnen davonzulaufen.

Ich möchte um Rat fragen und um Hilfe bitten, wenn ich alleine nicht weiterkomme.

Ich möchte meine Bedenken teilen und gemeinsam eine Lösung finden.

Die Zusammenarbeit mit mir soll angenehm sein.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?