Mentoren

26.04.2022

Mein Vater hat einem Jungen aus der Nachbarschaft bei seinem Start ins Leben geholfen und einen Beruf als Landwirt zu bekommen.

Vor einiger Zeit ist ein Jugendlicher zu uns gekommen und wollte unbedingt Trecker fahren.

Mein Vater hat ihn dann unter seine Fittiche genommen und ihn auf dem Hof helfen lassen. Er war noch zu jung und hatte keine Führerschein. Er war aber sehr an der Landwirtschaft interessiert. Er hat meinem Vater dann geholfen und immer mehr gelernt. Am Anfang hat er nur sauber gemacht und ist trotzdem immer wieder gekommen.

Mein Vater hat ihn aber auch in der Schule geholfen und mit ihm zum Beispiel Mathe geübt.

Er hat ihm viel beigebracht und ihn unterstützt. Er hat ihn dann auch eine Ausbildung zum Landwirt vermittelt.

Ich glaube diese Hilfe hat dem Jungen sehr gut getan und ihm wirklich geholfen. Ich fürchte ohne sie, wäre sein Leben völlig anders verlaufen.

Aber es war auch eine gute Erfahrung für meinen Vater. Es hat ihm viel gegeben seine Erfahrungen und sein Wissen zu teilen. Vor allem, weil es wirklich etwas gebracht hat.

Ich bin sehr stolz auf ihn, dass er das gemacht hat.

Ich glaube solche Menschen sind sehr wichtig, besonders wenn die Eltern diese Rolle nicht übernehmen können oder wollen.

Wir brauchen Menschen zu denen wir auf schauen können und die uns mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen unterstützen können.

Wir können uns nicht alles selbst beibringen und jeden Fehler selbst machen. Es ist besser von jemandem an die Hand genommen zu werden, der etwas ähnliches schon einmal durch gemacht hat.

Der Mentor sollte aber nicht zu weit von seinem Schützling entfernt sein. Es ist besser, wenn er nur ein bisschen weiter ist. Dann kann er sich noch genau an die Herausforderungen erinnern und sich in den Schützling hineinzuversetzen.

Es bringt nichts sich von einem Profi Bodybuilder trainieren zu lassen, wenn man das erste Mal ein Fitnessstudio betritt. Es ist besser es mit jemandem zu machen der vielleicht vor einem Jahr angefangen hat. Man ist eher auf einer Wellenlänge und versteht sich besser.

Dem Bodybuilder ist vielleicht nicht mehr klar, dass es am Anfang schwer ist immer zum Training zu gehen. Bei ihm geht es nicht mehr um die großen Entscheidungen, um die ersten 80% abzudecken, sondern um die ganzen Details und Feinheiten, um zu 100% zu gelangen.

Bei dem Anfänger kommt es nicht auf jedes Gramm Protein oder jede Wiederholung an, sondern er muss erstmal regelmäßig trainieren.

Wir lernen Dinge am besten, in dem wir sie tun und sie uns bei anderen Menschen ab schauen können. Nur so können wir etwas wirklich begreifen.

Ich halte es für eine gute Idee, wenn Kinder und Jugendliche in der Umgebung vieles ausprobieren können. Wenn Firmen und Berufstätige ihnen zeigen, was sie machen, ohne dass man gleich ein offizielles Praktikum machen muss. Es sollte die Möglichkeit geben mal hineinzuschnuppern und kennenzulernen.

So können Sie herausfinden, was ihnen gefällt und lernen dabei noch etwas fürs Leben.

Sie sehen so viele verschiedene Erwachsene mit allen möglichen Berufen und Phasen des Lebens. Sie können sie so selbst ein gutes Bild machen, wie sie leben wollen. Sie können sich Vorbilder suchen und gemeinsam mit ihnen an etwas arbeiten.

Ich glaube das war einer der Vorteile der Ausbildung zum Handwerker im Mittelalter. Der Geselle hat seinem Ausbilder geholfen und konnte ihn bei immer mehr Dingen unterstützen. So konnte er die Tätigkeiten wirklich lernen.

Es war ein guter Ansporn, denn man möchte ja die besseren Aufgaben erledigen und nicht nur die unangenehmen Dinge tun.

Man lernt so auch wie gut es sich anfühlt etwas geschafft zu haben.

Dass sich Geduld und harte Arbeit auszahlt.

Es reicht nicht etwas nur theoretisch zu können. Man muss es auch gemacht haben.

Neben der Tätigkeit an sich lernt man auch vieles über das Leben.

Sie lernen so Disziplin und eine gute Arbeitsmoral.

Vielleicht verdienen Sie auch schon ein bisschen Geld, wissen so den Wert des Geldes zu schätzen und lernen damit umzugehen.

Es ist auch gut jemanden zu haben, dem man Fragen stellen kann und über andere Dinge reden kann. Nicht immer sind die Eltern die besten Ansprechpartner.

Jemand der ein paar Schritte weiter ist als man selbst. Den man als Vorbild nehmen und von ihm lernen kann.

Ich musste auch jeden Samstagmorgen auf dem Hof helfen. Auch wenn nicht alles optimal war, glaube ich, dass es mir sehr gut getan hat.

Ich musste natürlich nicht die angenehmsten Aufgaben machen. Auch das war eine gute Lektion. Dadurch habe ich erfahren, dass ich mehr möchte.

Ich glaube es ist wichtig zu erfahren, dass die Lehrjahre keine Herrenjahre sind. Es weckt das Verlangen nach mehr.

Wenn man von Anfang an alles hat, wofür sollte man dann arbeiten.

Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass die Aufgaben besser vorbereitet gewesen wären. Dadurch, dass ich ständig Dinge suchen oder reparieren musste, hat alles viel länger gedauert als nötig. Es wäre wahrscheinlich nur halb so schlimm gewesen den Stall sauberzumachen, wenn ich einfach hätte anfangen können und nicht vorher alles zusammensuchen müsste.

In meiner Ausbildung habe ich gelernt, dass große Unternehmen nichts für mich sind und ich lieber in kleinen Teams arbeite. Mir gefällt es besser etwas unkompliziert und schnell umzusetzen, als immer nur in Meetings zu sitzen und ewig auf Entscheidungen zu warten.

Ich habe in meinem Beruf gelernt, wie wichtig es ist das richtige Werkzeug für den Job zu haben und Ordnung zu halten. Es macht das Arbeiten viel angenehmer und dadurch werden Aufgaben eher erledigt.

Wenn ich immer eine Kleinigkeit mache, statt es immer weiter aufzuschieben, fällt es mir auch viel leichter. Wenn ich einen riesigen Berg Arbeit vor mir habe, habe ich oft schon keine Lust mehr und schiebe es noch weiter auf.

Es wäre sehr hilfreich gewesen, wenn ich diese Lektion deutlich eher gelernt hätte. Es sind Dinge, die ich "nebenbei" gelernt habe und nicht unbedingt eine Ausbildung gebraucht hätte.

Es geht auch um Tipps und Tricks, die ich hätte erfahren können. Wie ich Herausforderungen am besten meistere und mein Leben führen möchte.

Wenn ich diese Dinge vorher gewusst hätte, hätte ich eventuell andere Entscheidungen getroffen.

Mit einem oder mehreren Mentoren hätte ich diese Möglichkeit gehabt.

Wenn ich einen Mentor haben möchte, muss ich mich darum kümmern. Es wird nicht von alleine passieren. Es ist meine Verantwortung jemanden zu suchen und dann um Hilfe zu bitten. Ich muss herausfinden in welchen Bereichen meines Lebens ich Hilfe haben möchte und wer dafür in Frage kommt.

Aktuell hätte ich gerne einen Mentor, weiß aber nicht genau wofür. Vielleicht reicht ja jemand mit dem ich mich über das Leben und die Persönlichkeitsentwicklung austauschen kann.

Ich möchte sehen, was möglich ist, wenn ich mich immer weiter verbessere. Ich möchte Personen kennenlernen, die das geschafft haben und erfahren, wie sie es gemacht haben.

Sie sollen mir voraus sein, ich möchte mich aber trotzdem noch mit ihnen identifizieren können.

Michael Jordan, Warren Buffet oder Elon Musk sind einfach zu weit entfernt und nicht mehr greifbar.

Es ist eher der fitte 45 Jährige, jemand, der gerade die finanzielle Unabhängigkeit erreicht hat, dessen persönliche Webseite gerade bekannter geworden ist oder der gerade damit begonnen hat seine Umgebung zu verbessern und zu gestalten, jemand der gerade den nächsten Schritt der Persönlichkeitsentwicklung geht.

Es bedeutet aber auch, dass ich offen dafür sein möchte jemandem zu helfen, wenn ich danach gefragt werde.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?