Flow

30.10.2022

Es gibt im Leben kein Ziel, kein "und sie leben glücklich bis zum Ende ihrer Tage". Wenn wir ein Ziel erreicht habe verspüren wir keine Freude, sondern Erleichterung. Wir suchen uns dann direkt die nächste Herausforderung.

Jedes erreichte Ziel ist der Beginn des nächsten. Es gibt keinen Endpunkt, an dem wir alle Aufgaben erledigt haben und uns zu Ruhe setzen können. Es ist immer noch ein Ziel mehr.

Das bedeutet aber auch, dass wir unser Glück immer weiter aufschieben.

Deshalb ist es wichtig am Erreichen der Ziele Freude zu haben. Die Kunst des Lebens scheint zu sein das zu genießen, was wir tun, um unsere Ziele zu erreichen.

Der Weg ist das Ziel.

Ich habe es diese Woche sehr extrem gemerkt. Letztes Wochenende habe ich mir sehr viel Zeit für mich genommen und bin wirklich zur Ruhe gekommen. Ich habe mich sehr gut gefühlt.

Am Anfang der Woche hatte ich einen völlig klaren Kopf.

Ich hatte kein Bedürfnis nach Unterhaltung oder Ablenkungen. Ich hatte auch keinen (emotionalen) Hunger und es ist mir leicht gefallen mich an meine Gewohnheiten zu halten.

Auch das Training lief gut. Ich wollte mich anstrengen und musste mich nicht dazu durchringen.

Es it mir leichter gefallen die richtige Entscheidungen zu treffen.

Ich habe einen Drang gespürt ins Büro zu fahren anstatt von zuhause aus zu arbeiten. Dem bin ich dann auch nachgegangen. Es hat mir gut gefallen und war die richtige Entscheidung.

Ich habe mich irgendwie "geführt" gefühlt. Es trifft es nicht ganz, ich weiß aber nicht, wie ich es besser beschrieben kann.

Als würde ich mich entspannt auf dem Fluss des Lebens treiben lassen und darauf vertrauen, dass er mich an die richtigen Orte führt.

Im Laufe der Arbeitswoche bin ich aber immer unruhiger geworden. Mir sind immer mehr Gedanken durch den Kopf gegangen und die Klarheit ist verschwunden.

Es hat sich angefühlt als ob immer mehr Wolken vor den Himmel gezogen sind. Am Anfang der Woche, war er wolkenlos und ich habe mich frei gefühlt. Dann ist er aber immer weiter zugezogen und das hat sich auch auf meine Stimmung ausgewirkt.

Ich habe mich eingeschränkt und eingeengt gefühlt, als wäre ich in einer Höhle.

Ich habe mich gestresster gefühlt und konnte nicht mehr so klar denken.

Am Wochenende habe ich dann wieder versucht zur Ruhe zu kommen. Es hat etwas gedauert, weil ich erst alles verarbeiten musste, was in der Woche passiert ist, dann ist der Himmel wieder aufgerissen und ich habe wieder eine innere Ruhe und Zufriedenheit gespürt.

Ich möchte versuchen diese Ruhe möglichst lange aufrecht zu erhalten und sie nicht im Laufe der Woche zu verlieren.

Es fühlt sich sehr gut an klar denken zu können. Das Leben wirkt so einfacher.

Es ist ein bisschen wie meditieren.

Beim Meditieren konzentrieren wir uns auf eine Sache, zum Beispiel den Atem.

Die Kunst ist dieses Gefühl auch auf unsere anderen Tätigkeiten zu übertragen.

Wir können dann das gute Gefühl aus der Meditation den ganzen Tag spüren. Wir wären voll im Moment und würden uns keine Sorgen über die Zukunft und keine Gedanken an die Vergangenheit verschwenden.

Es gibt dafür den Begriff "Flow". Der Zustand tritt auf, wenn wir voll in einer Sache aufgehen und unser Zeitgefühl verlieren.

Die Aufgabe muss uns dafür fordern, darf uns aber nicht zu viel abverlangen.

Vielleicht ist das Ziel des Lebens immer mehr Momente im Flow zu verbringen.

Ich habe es manchmal beim Programmieren. Ich glaube es kommt, wenn ich durch meine Arbeit einen Prozess optimiere. Es ist aber wichtig, dass es einen konkreten Anlass gibt, den ich nachvollzeihen kann, und ich einer bestimmten Person damit helfe.

Beim Training passiert es hin und wieder, wenn ich mich besonders anstrenge. Vielleicht hat das Runners High auch etwas damit zu tun.

Bei der Gartenarbeit kann ich auch voll im Moment aufgehen, ich glaube aber, dass das eher etwas mit Meditation zu tun hat.

Ich möchte herausfinden, wann genau ich diese Momente erlebe und versuchen diese Situationen öfter herbeizuführen.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?