Dopamin-Fasten

04.04.2022

Nachdem ich mich etwas habe treiben lassen, habe ich beschlossen wieder auf alle unnatürlichen Stimulationen zu verzichten.

Dopamin ist das Molekül, das uns antreibt und immer mehr will. Es wird in Erwartung einer Belohnung ausgeschüttet. Je größer die Erwartung, desto mehr Dopamin. Wenn die Belohnung unsicher ist, wird auch mehr Dopamin ausgeschüttet. Das ist der Grund, warum Glücksspiel süchtig macht. Man kann das Ergebnis nicht vorhersagen.

Die Theorie ist, dass Dinge wie Social Media und Computerspiele zu unnatürlich hohen Ausschüttungen von Dopamin führen und so die Sensitivität der Rezeptoren verringert wird. Normale Mengen motivieren uns dann nicht mehr.

Es ist wie bei einer Droge. Man benötigt immer mehr Alkohol, Zuckern, und so weiter um den gleichen Effekt zu erzielen. Außerdem vernachlässigt man alles andere, weil es nicht die gleiche Befriedigung verspricht.

In einem Experiment konnten Ratten ihr Belohnungszentrum mit einem Hebel selbst stimulieren. Sie haben den Hebel so lange gedrückt, bis sie vor Erschöpfung gestorben sind. Sie haben nichts anderes mehr gemacht.

Da normale Aktivitäten nicht so viel Dopamin ausschütten, vernachlässigt man sie und verlässt sich nur noch auf die Dinge die zu unnatürlich höhen Ausschüttungen führen.

Beim Dopamin-Fasten verzichte ich also auf diese Dinge und versuche so die Sensitivität der Rezeptoren zurückzusetzen.

Für mich klingt das erstmal logisch und ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wirklich so ist und mir gut tut.

Eine Zeit lang wurden 24 Stunden Dopamin-Fasten Herausforderungen ausgerufen. Ich glaube nicht, dass sie wirklich etwas bringen. Anstatt einen Tag zu Fasten und sechs Tage normal weiterzuleben, sollte man es mindestens umgekehrt machen.

Ich glaube es sollte ein Teil des Lebensstils sein.

Ich mache es seit ein paar Tagen wieder sehr bewusst und konsequent und fühle mich schon wieder viel besser.

Der Anfang ist immer am Schwersten, weil ich die hohen Dopamin Ausschüttungen vermisse und alles langweilig zu sein scheint, es wird aber recht schnell besser.

Mein Kopf fühlt sich freier an und meine Gedanken werden ruhiger. Ich habe wieder Kapazitäten mich mit ihnen zu befassen und mir kommen wieder neue Ideen unter anderem für diese Texte.

Ich bin entspannter und habe weniger Stress. Ich bin nicht mehr so leicht reizbar und ausgeglichener.

Ich schlafe besser, weil mir weniger durch den Kopf geht.

Ich bin auch deutlich motivierter. Es fällt mir nicht mehr so schwer meine Aufgaben zu erledigen. Oft machen sie mir sogar Spaß. Am Anfang fällt es mir noch schwer zu starten. Irgendwann habe ich aber einen Drang etwas zu tun. Es fällt mir dann schwer nichts zu tun.

Beim Dopamin-Fasten ist die Alternative mich zu langweilen, was nicht sehr verführerisch ist. Wenn die Alternative allerdings YouTube ist, hat die (unangenehme) Aufgabe keine Chance.

Wenn meine Aufgaben und Tätigkeiten das Beste meines Tages sind, mache ich sie auch gerne.

Mir fallen bessere und neue Lösungen ein und ich denke mehr über mein Leben nach. Ich habe auch Lust sie tatsächlich umzusetzen.

Das Training macht mehr Spaß und es ist einfacher loszulegen.

Ich weiß die einfachen Dinge mehr zu schätzen. Ich bemerke sie und sie bereiten mir Freude.

Es fällt mir leichter mich an meine Pläne zu halten. Es gibt keine bessere Alternative. Besser bedeutet in diesem Fall mehr Dopamin und schlechter für meine Zukunft.

Das Verlangen nach Ablenkung oder Unterhaltung wird immer geringer und verschwindet irgendwann.

Ich mache mir weniger Sorgen und bin optimistischer.

Ich bin allgemein zufriedener, besser drauf und habe mehr Energie. Es fällt mir leichter glücklich zu sein.

Je länger ich so lebe, desto besser wird es.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?