Weihnachtsessen

27.12.2022

Ich bin jedes Jahr wieder auf neue schockiert, was zwei Tage mit meinem Körper anrichten können.

Ich bin mehrere Kilo schwerer geworden und mein Körper hat aufgedunsen ausgesehen.

Das meiste davon war natürlich Wasser. So schnell können wir kein Fett aufbauen, trotzdem war es ein Weckruf!

Obwohl ich darauf geachtet habe es nicht völlig aus dem Ruder laufen zu lassen, hat es seine Zeichen hinterlassen.

Ich habe weiterhin auf Süßigkeiten verzichtet und kaum etwas anderes gegessen. Ich habe noch einiges an Obst gegessen. Ich hatte ein regelrechtes Verlangen nach etwas Gesundem.

Es gab viele einfache Kohlenhydrate, Fette und wenig Gemüse. Also genau das, was ich normalerweise vermeide.

Obwohl es so viel war, hat es mich nicht wirklich gesättigt. Mein Magen war zwar voll, ich konnte aber den ganzen Tag essen. Da auch immer etwas auf dem Tisch stand, habe ich es auch gemacht.

Ich weiß nicht, ob es einfach an der Verfügbarkeit lag oder ich das Essen als Ablenkung gebraucht habe. Ich hatte den ganzen Tag Lust zu essen.

Es gab wie immer von allem viel zu viel, sodass die Reste auch gegessen werden mussten. Ich konnte also nicht nach einem Tag aufhören und mich wieder ernähren wie sonst.

Ich verspüre auch nicht die Befriedigung, die die anderen anscheinend von dem leckereren Essen bekommen. Für mich überwiegen die Nachteile.

Auch die soziale Komponente überzeugt mich nicht. Meinetwegen könnten wir uns auch einfach so zusammensetzten. Im Zweifel könnten wir auch ein Spiel spielen oder so.

Der für mich nur minimal bessere Geschmack, kann die ganzen negativen Auswirkungen nicht ausgleichen.

Ich habe schlechter geschlafen und mich träge gefühlt.

Meine Regeneration war schlechter und ich wäre am liebsten im Bett geblieben. Beim ersten Ausdauertraining habe ich extrem geschwitzt. Es war als müsste alles raus. Ich habe auch einen inneren Widerstand gegen das Training gespürt. Als ich ihn nach ein paar Minuten überwunden hatte, ist mir das Training leichter gefallen.

Ich bin sehr froh, dass es jetzt vorbei ist und ich mich wieder normal ernähren kann.

Ich hatte wirklich Lust auf Gemüse ohne Soßen gesehnt.

Ich mache jedes Jahr die gleiche Erfahrung. Mir ist aber noch keine gute Lösung eingefallen.

Mir selbst etwas anderes zu kochen wirkt merkwürdig und nach dem Essen wegzugehen ist auch nicht der richtige Ansatz.

Mich woanders hinzusetzen geht auch nicht. Das Essen dauert ja ziemlich lange.

Ich könnte langsamer essen und mir mehr Zeit zwischen den einzelnen Bissen nehmen. Dadurch esse ich insgesamt weniger.

Zum Ausgleich kann ich dann Gemüse mit einer Proteinquelle essen. Vielleicht hilft auch eine Vitamintablette.

Ich frage mich, ob die Reaktion bei anderen auch so ausgeprägt ist.

Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht so ist, weil der Unterschied zu normalen Tagen nicht so groß ist.

Mein Körper ist wahrscheinlich überhaupt nicht auf die Lebensmittel eingestellt und weiß nicht, wie er sie verarbeiten soll.

Alles ist anders als sonst. Anstatt drei Mahlzeiten, die auf mein Aktivitätsniveau abgestimmt sind, gibt es eine, die im Prinzip den ganzen Tag dauert.

Vielleicht rede ich mir das auch alles nur ein und die Auswirkungen sind einfach nicht so extrem, wie ich sie erlebe. Es könnte auch alles von meinem Kopf kommen oder ich stelle mich an.

Vielleicht ist es auch eine versteckte Form des Angebens. Indirekt sage ich so allen, dass ich mich viel besser ernähre als der Rest. Ich möchte mich darüber profilieren und über andere stellen.

Ich vermute, dass es noch einen tieferen Grund gibt, warum ich so reagiere. Vielleicht kommen die Nachteile nicht vom Essen, sondern von etwas völlig anderem.

Etwas, dass mir etwas vor Augen hält, was ich verdrängt habe.

Ich hatte noch nie so richtig Spaß an Weihnachten. Ich bin nie in Stimmung und könnte gut darauf verzichten.

Als Kind und auch als Student war es natürlich cool Geschenke zu bekommen. Seit ich Geldverdiene ist der Witz irgendwie weg. Ich kann mir einfach kaufen, was ich brauche und muss nicht bis Weihnachten warten.

Es geht beim Schenken aber auch eher darum jemand anderem eine Freude zu machen und nicht um das Geschenk an sich. Trotzdem könnte ich darauf verzichten.

Alle sind so übertrieben nett zueinander. Jeder möchte helfen und alle wuseln durcheinander.

Für mich ist das purer Stress.

Es wird immer über das Selbe gesprochen und die Gespräche bleiben oberflächlich, weil wir in der Konstellation nur selten zusammen sitzen.

Außerdem steht das Essen im Vordergrund.

Es ist auch eine große Gruppe, sodass ich nur einen Bruchteil mitbekomme. Ich kann mich nur mit den Menschen unterhalten, die neben mit sitzen.

Es sollte eine besinnliche Zeit sein, stattdessen artet es in Stress aus. Es wird ewig lange gekocht, vorbereitet, alles muss aufgeräumt werden, nur um ein paar Stunden Zeit miteinander zu verbringen.

Es gibt von allem viel zu viel und jeder bekommt seine Extrawurst.

Das könnten wir auch anders einrichten. Es soll darum gehen Zeit mit der Familie zu verbringen.

Kartoffelsalat und Würstchen würden es doch auch tun.

Ich habe das Gefühl das ganze Drumherum lenkt davon ab. Irgendwer ist immer in der Küche oder rennt hin und her. Der Fokus ist auf dem Essen nicht den anderen Menschen.

Viele haben auch ein strammes Programm vor sich und müssen immer auf die Uhr gucken, weil schon die nächste Veranstaltung wartet. Das Problem habe ich zum Glück nicht.

Wir können das leckere Essen nicht genießen, weil es vorher schon so viel gab.

Es fühlt sich für mich nach einer Pflicht an, auf die ich gut verzichten könnte und nicht wie etwas Schönes, auf das ich mich freue.

Ich bin immer erleichtert es hinter mir zu haben.

Was eigentlich schade ist. Ich sehe den Teil der Familie sonst kaum. Es wäre eine Gelegenheit eine gute Zeit miteinander zu verbringen und zu erfahren, was die anderen gerade beschäftigt.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?