Anreize

02.05.2022

Belohnungen funktionieren besser als Strafen, um ein Verhalten zu ändern.

Wenn sich das Kind nachts rausschleicht und es dafür bestraft wird, lernt es nicht, dass es mit dem Verhalten aufhören, sondern sich nur nicht erwischen lassen sollte. Es überlegt sich, wie es der Strafe entgehen kann anstatt das Verhalten zu ändern.

Bestrafungen führen dazu, dass sie vermieden werden und nicht zwangsläufig zu dem erwünschten Verhalten.

Wenn man ein Verhalten fördern möchte, sollte man es belohnen. Es muss dabei kein Geld oder Geschenk sein, oft reicht Status und Anerkennung. Ein einfaches "gut gemacht" reicht in der Regel.

Man kann ein Verhalten in kleine Aktivitäten aufteilen und diese dann immer wieder belohnen. Dadurch gibt es eine direkte Verbindung von der Handlung zu der Belohnung.

Das Gleiche gilt auch für mich selbst. Ich kann mich selbst belohnen, wenn ich etwas gut gemacht habe. Dadurch verinnerliche ich das Verhalten und mache es öfter. Ich konditioniere also mich selbst.

Um die Gesellschaft an sich zu lenken, ist Geld wahrscheinlich das richtige Mittel. Alle erkennen es an und jeder möchte mehr davon haben.

So kann man durch Steuern und Subventionen gutes Verhalten fördern. Mit der Zeit werden so alle positiven Handlungen belohnt und negative durch hohe Preise bestraft.

Es können alle Kosten für die Herstellung eines Produktes herangezogen werden und diese als weltweiten Mindestpreis festgelegt werden. Wenn der Preis niedriger ist, wird auf die Differenz eine Steuer erhoben.

Auch zukünftige Probleme werden mit in die Berechnung aufgenommen, wie zum Beispiel die Kosten für die Behandlung bei gesundheitsschädlichen Produkten (Rauchen, Zucker) oder den Rückbau von Gebäuden oder Produktionsstätten (Minen, Endlager).

Mit dieser Steuer werden dann die Externalitäten bezahlt.

So kann verhindert werden, dass Lohndumping betrieben oder die Umwelt geschädigt wird.

Es hat keinen Vorteil mehr, die Kosten auf die Gemeinschaft abzuwälzen und alle Unternehmen werden zu vorbildlichem Handeln gebracht.

Es wird immer genug bezahlt und die Umwelt geschützt. Die versteckten Kosten sind immer eingepreist und der Verbraucher muss den echten Preis für etwas bezahlen.

Produkte, die viel Schaden anrichten werden extrem teuer, Produkte die gut für alle sind günstiger und können vielleicht sogar subventioniert werden.

Dem Verbraucher fällt es dann leichter die richtige Entscheidung zu treffen, weil alle Informationen im Preis enthalten sind.

Es ermöglicht einen fairen Vergleich zwischen verschiedenen Produkten.

Die Schwierigkeit ist die Weltpreise zu berechnen. Es ist nicht immer klar, welche Auswirkungen etwas hat.

Ich könnte mir auch individuelle Preise für die Krankenkasse und andere Versicherungen vorstellen. Je nach Lebensstil zahlt man mehr oder weniger ein.

Wer sich gesund ernährt und sich bewegt wird seltener krank. Darum können die Beiträge sinken. Gleichzeitig fühlen sich die Menschen besser, leben länger und gesünder.

Die Menschen achten mehr auf sich, weil sie dann Geld sparen können. Sie werden für die gesunden Entscheidungen bezahlt und so für das richtige Verhalten belohnt.

Sie tun sich selbst etwas Gutes und profitieren zusätzlich finanziell davon.

Es ist dann leichter zum Training zu gehen oder den Salat zu essen, weil es eine direkte Verbindung vom Verhalten zur Belohnung gibt. Es gibt konkrete Schritte, die ich machen kann, um die Belohnung zu erhalten.

Es ist ein bisschen wie in einem Computerspiel. Wenn ich X mache bekomme ich Y.

Das gilt zwar generell auch für das Training oder eine gesunde Ernährung, aber die Belohnung ist nicht so greifbar. Fit sein ist nicht klar definiert. Ich weiß nicht wie viele Wiederholungen ich machen muss, bis ich fit bin.

Wenn aber klar ist, dass ich bei drei Trainingseinheiten pro Woche X € weniger bezahle ist die Belohnung viel greifbarer. Ich habe eine direkte Verbindung von der Handlung zu der Belohnung.

Die Schwierigkeit dabei ist natürlich der Datenschutz. Wie kann man sicherstellen, dass die Daten nicht missbraucht werden.

Entweder schafft man den Datenschutz ab und alles von jedem ist öffentlich einsehbar, oder man privatisiert alle Daten, so dass jedem Menschen die produzierten Daten gehören und nur jeder selbst entscheiden kann wer diese Daten verarbeiten darf.

Vielleicht ist das ein guter Einsatz für die Blockchain. In Estland haben sie so ein System für die persönlichen Daten eingeführt, damit nicht bei jeder Behörde immer die gleichen Daten immer wieder eingegeben werden müssen. Es wird dabei dokumentiert wer auf welche Daten zugegriffen hat.

Ich bin bei so etwas immer sehr naiv. Ich denke immer, dass Unternehmen die Daten nur für den konkreten Zweck nutzen. Leider ist das nicht der Fall. Solange es dafür keine Lösung gibt, funktioniert es nicht.

Diese Daten kann man leicht für ein System wie in China mit dem "Social Credit System" missbrauchen und das soll nicht passieren.

Dabei wäre es doch extrem wertvoll eine Datenbank zu haben in der der Lebensstil, die Krankheiten und die Behandlungen dokumentiert würden. So könnte man herausfinden, was funktioniert und das Leben für alle besser machen. Krankheiten könnten effektiver bekämpft oder verhindert werden.

Eine Datenbank mit allen Informationen über das Leben der Menschen hätte so viel Potenzial. Sie birgt wahrscheinlich unglaubliche Schätze. Man könnte so viel über Menschen lernen und herausfinden, wie alle ein besseres Leben führen können.

Wie kann man so etwas realisieren ohne das es zu einem Albtraum wird?

Ein weiterer Anreiz könnte auch für Arzte eingeführt werden. Anstatt bezahlt zu werden, wenn die Menschen behandelt werden, könnten die sie dafür bezahlt werden, wenn sie gesund bleiben.

Dafür zahlt jeder eine (monatliche) Flatrate und der Arzt ist verantwortlich den Patienten gesund zu halten.

Es könnte regelmäßige Termine geben, bei denen die Patienten lernen, wie sie gesund bleiben. Die Gesundheit wird gefördert, anstatt Krankheiten zu bekämpfen. Es werden keine Symptome bekämpft, sondern die Ursachen behoben.

Es könnten vorsorgliche Maßnahmen erfolgen und die Gesundheit ganzheitlich betrachtet werden.

Das ist die Idee hinter dem Gesundheitszentrum in meinem Masterplan. Die Patienten bezahlen monatlich einen Beitrag und erhalten Unterstützung von den Experten. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz. Es geht von der Ernährung über die Bewegung bis zur geistigen Gesundheit. Sie bekommen einen Trainings- und Ernährungsplan, lernen wie sie ihre Probleme bewältigen und werden ständig auf Krankheiten getestet.

Im besten Fall kann es größtenteils online durchgeführt werden. Die Ärzte bekommen alle Daten der Patienten und werden alarmiert, wenn sich etwas ändert.

Dafür könnten verschiedene Sensoren genutzt, die Daten vom Handy übertragen und die Ausscheidungen in der Toilette automatisch ausgewertet werden. Jeder hat eine digitale Waage und einen Fitnesstracker.

Bei Fragen und Problemen kann man sich jederzeit per App an die Experten wenden.

Ich glaube, dass besonders die Betreuung durch einen Psychologen sinnvoll ist. Es würde wahrscheinlich jedem gut tun hin und wieder zur Therapie zu gehen, auch wenn man keine akuten Probleme hat. Die Hürde dafür ist aktuell aber noch zu hoch. Es wäre gut, wenn es normal werden würde.

Man kann so viel über sich selbst lernen und muss nicht alles selbst herausfinden. Trotzdem zögere ich auch noch. Ich denke immer mal wieder darüber nach zu einem Psychologen zu gehen. Ich glaube ich würde so deutlich schneller zu Ergebnissen kommen, als jetzt, wo ich versuche alles selbst herauszufinden. Es würde meine Entwicklung wahrscheinlich deutlich beschleunigen.

Mit diesem System kann man wahrscheinlich einen Großteil der Krankheiten verhindern und wenn es doch mal dazu kommt, erkennt man sie durch die regelmäßigen Tests sehr früh und kann schlimmeres verhindern.

Der Vorteil dieser Anreize ist, dass alles immer besser werden kann. Es führt zu einer faireren Welt und alle profitieren.

Es gibt noch viel mehr Ideen wie diese. Man bezeichnet es auch als Nudging. Es dient dazu, das bessere Verhalten hervorzuheben und man einen kleinen Schups in die richtige Richtung bekommt.

Anstatt sich bei der Organspende anzumelden könnte jeder als Spender eingetragen werden und man muss sich abmelden, wenn man es nicht möchte. Es führt dazu, dass sehr viel mehr Menschen teilnehmen.

Ein weiteres Beispiel ist der Nutri-Score, der anzeigen soll, wie gesund ein Lebensmittel ist.

Die Frage ist auch, wer bestimmt, was gut und was schlecht ist. Es gibt nicht immer eine klare Antwort.

Ich halte es für ein gutes Konzept und denke, dass es öfter genutzt werden sollte, besonders im Bereich der Gesundheit und Finanzen.

So können leichter Entscheidungen getroffen und die Leben der Menschen verbessert werden.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?